Die Sportvereine in Deutschland stehen für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft und erfüllen damit wichtige Funktionen für ein funktionierendes soziales Zusammenleben. Der organisierte Sport positioniert sich in seinen Leitbildern und Satzungen klar gegen Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung jeglicher Art sowie extremistische Tendenzen.
Um diese offene, integrative und inklusive Grundausrichtung im sportlichen Alltag jedoch auch leben zu können, gilt es vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen aus unserer Sicht mehr denn je, die Vereine und ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter vor demokratie- und menschenfeindlichen Haltungen zu schützen und ihnen für den Bedarfsfall Handlungsempfehlungen zu geben.
Die jüngsten Wahlergebnisse bei verschiedenen Landtagswahlen in Deutschland lassen uns erneut besorgt aufhorchen und bestätigen die bereits schon länger vorhandene Erkenntnis, dass auch Vereine zunehmend zum Austragungsort gesellschaftlicher Konflikte werden. Für betroffene Personen können z.B. rechtextremistische Äußerungen im Vereinsumfeld, Hasskommentare auf Social Media oder sogar körperliche Übergriffe im Rahmen ihrer Tätigkeit sehr schnell zu einer erheblichen Belastung werden und im Extremfall sogar das Ende des Engagements für einen Verein bedeuten.
Der KSV Pinneberg möchte alle Mitgliedsvereine beim Eintreten für die o.a. Grundwerte des Sports nachhaltig unterstützen und dazu beitragen, dass die Vereine ein Ort des friedlichen und gemeinsamen Sporttreibens für alle Menschen bleiben. Wir werden daher in dieser Rubrik fortlaufend Arbeitshilfen und Ansprechpartner zur Unterstützung beim Vorgehen gegen rechtsextreme, menschenfeindliche und antidemokratische Vorfälle veröffentlichen. Um parallel die eigene Beratungskompetenz für diese sehr wichtige Thematik sicherzustellen, nehmen zudem Teammitglieder des KSV bereits seit längerer Zeit an speziellen Fortbildungen unter Federführung des DOSB und der Deutschen Sportjugend teil. Sollte es in einem Mitgliedsverein zu entsprechenden Vorfällen kommen, stehen wir gerne beratend zur Verfügung.
Update vom 04.11.2024: Neues rechtswissenschaftliches Gutachten veröffentlicht
Im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes haben Prof. Dr. Martin Nolte und Dr. Carolin Bechtel ( beide von der Sporthochschule Köln ) ein neues rechtswissenschaftliches Gutachten erstellt, in dem es im Kern um widerstandsfähige Satzungen und Sanktionsmaßnahmen im organisierten Sport geht. Alle Interessierten finden darin praxisnahe Hinweise für gemeinnützige Sportorganisationen. Das Gutachten steht nachfolgend zum Download zur Verfügung.
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