Eine Million Euro für die Teilhabe im Kreis Pinneberg
Wirtschaft, Verbände und Kreis gemeinsam für Inklusion!
Eine Million Euro für die Teilhabe im Kreis Pinneberg
Im Schulterschluss ist es in einer Kooperation aus Sozialverbänden, Wirtschaft, der Agentur für Arbeit, dem Behindertenbeauftragten und der Kreisverwaltung Pinneberg gelungen, Fördergelder in Höhe von maximal einer Million Euro für künftige Inklusionsprojekte in den Kreis Pinneberg zu holen.
„Vielfalt ist nicht kompliziert, sondern bereichert das gesellschaftliche Zusammenleben in Städten, in Unternehmen, in Sportvereinen oder Jugendgruppen“, sagt Heiko Willmann, Fachbereichsleiter Soziales beim Kreis Pinneberg. „Wir haben im Kreis Pinneberg ein leistungsfähiges Netzwerk geschaffen, das ein gesellschaftliche Zusammenleben aller Menschen ohne Ausgrenzungen und Diskriminierungen aktiv vorantreibt. Dass sich unser Engagement in die Netzwerkarbeit vor Ort jetzt in barer Münze auszahlt, freut uns sehr.“
Konkret geht es um das Projekt „PiRat – Auf der Jagd nach Schätzen im Sozialraum“, mit dem sich der Kreis Pinneberg gemeinsam mit der AWO Schleswig-Holstein, der Stiftung Lebenshilfe Südholstein sowie mit dem Behindertenbeauftragten des Kreises Pinneberg für das Förderprogramm „Inklusion vor Ort“ von Aktion Mensch und dem Land Schleswig-Holstein beworben hat. Mit Erfolg: Die Projekt-Idee überzeugte die Jury. Der Kreis Pinneberg bekommt als eine von fünf Modellregionen in Schleswig-Holstein eine Fördersumme von einer Millionen Euro, um einen barrierefreien, kinderfreundlichen und damit inklusiven Sozialraum zu gestalten. Der Förderzeitraum ist auf fünf Jahre ausgelegt.
Mit Hilfe der Förderung knüpft der Kreis Pinneberg an den Aktionsplan für Menschen mit Behinderung sowie an das Leitbild Inklusion an, das sich der Kreis gegeben hat.
„Wir freuen uns sehr, dass wir im Kreis Pinneberg eine der fünf Modellkommunen für eine bessere Inklusion vor Ort sein dürfen“, sagt Landrätin Elfi Heesch. „Mein großer Dank gilt der AWO und der Lebenshilfe, mit denen wir dieses wichtige Projekt gemeinsam mit Leben füllen, genauso wie den starken Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft hier in der Region, die tatkräftig unterstützen wollen.“
Voraussetzung für die Bewerbung um die Fördermittel war ein bereits bestehendes Netzwerk weiterer Partner, die ihre Unterstützung für die Projektidee zusichern. Durch die intensive Netzwerkarbeit der Sozialplanung des Kreises Pinneberg war es möglich, viele wichtige Akteure schnell an einen Tisch zu holen und das Projekt erfolgreich auf den Weg zu bringen. Dies sind: die Agentur für Arbeit, das Unternehmen Peter Kölln, der Kreisjugendring, der Kreissportverband, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) sowie die Alzheimer Gesellschaft im Kreis Pinneberg. Gemeinsam sollen diese Partner dafür sorgen, dass alle wichtigen Lebensbereiche für Menschen mit Behinderung zugänglich werden.
Die Fördersumme von einer Million Euro teilt sich auf in 500.000 Euro von der Aktion Mensch für die freigemeinnützigen Organisationen – in diesem Fall AWO und Lebenshilfe – sowie 500.000 Euro aus dem Fonds für Barrierefreiheit des Landes Schleswig-Holstein für den Kreis Pinneberg. Die Beträge dürfen jeweils maximal 90 Prozent beziehungsweise 70 Prozent der förderfähigen Kosten abdecken.
Michael Behrens, Vorstand Stiftung Lebenshilfe Südholstein:
„Es ist noch nicht normal, verschieden zu sein. Wir haben die Hoffnung, hier innerhalb der Projektlaufzeit noch eine Veränderung herbeizuführen.“
Andreas Susczyk, AWO Regionalleiter:
„Es soll ein Stück weit selbstverständlicher werden, als Mensch mit Behinderung ein Teil der Gesellschaft zu sein, ob in der Freizeit, beim Sport oder bei der Arbeit. Dafür bedarf es auch einer veränderten Haltung im Alltag.“
Axel Vogt, Behindertenbeauftragter im Kreis Pinneberg:
„Mit der Förderung können wir ausprobieren, wie wir einen inklusiven Sozialraum schaffen. Ich wünsche mir, dass wir damit im Thema Inklusion einen großen Schritt vorankommen.“
Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn:
„Neben unserem gesetzlichen Auftrag als Reha-Träger in der beruflichen Erst- und Wiedereingliederung beraten und vermitteln wir auch Kund*innen mit (Schwer-)Behinderungen. Wir teilen gern unsere Erfahrungen aus der Beratung von Arbeitgeber*innen rund um niedrigschwellige Tätigkeitsangebote und die Vorteile, die sich aus einem inklusiven Arbeitsumfeld ergeben.“
Dr. Stefan Geiser, Geschäftsleitung Personal bei Peter Kölln:
„Als einer der größten Arbeitgeber in der Region bringen wir gern unser Know-how in Bezug auf Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen mit ein. Wir freuen uns darauf, an dem Projekt mitzuwirken, weil wir mithelfen wollen, die Arbeitschancen für Menschen mit Handicap zu verbessern.“
Karsten Tiedemann, Geschäftsführer Kreissportverband Pinneberg:
„Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist in der Gesellschaft nicht nur selbstverständlich, sondern für alle bereichernd. Dies gilt auch oder erst recht für den Sport. Deshalb ist unser Ziel, allen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, an den Angeboten des organisierten Sports teilzunehmen.“
Birgit Hammermann, Geschäftsführerin Kreisjugendring Pinneberg:
„Bei der Inklusion und Teilhabe in unseren Jugendverbänden verhält es sich wie bei der Bildung für Nachhaltigkeit – wir müssen über die Konzepte zum Handeln kommen und freuen uns sehr, an diesem Projekt mitwirken zu dürfen“.
Ron Mohr, Leitung Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) Kreis Pinneberg:
„Wir beraten Menschen mit und ohne Behinderung, die Unterstützung für ihre volle und gleichberechtigte Teilhabe benötigen. Wir können im Netzwerk unsere hieraus resultierende Expertise zur Verfügung stellen.“
Dr. Matthias Böke, Alzheimer Gesellschaft Kreis Pinneberg:
„Wir haben umfangreiche Erfahrungen bei der Beteiligung von Angehörigen und in der Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung.“
Nach der Zusage für die Förderung des PiRat-Projekts geht es jetzt im nächsten Schritt in die Konzeption. Im Sommer soll der konkrete Plan stehen, um dann gemeinsam in die Umsetzung gehen zu können.
V.i.S.d.P. Katja Wohlers – Irmi Weber – Silke Linne - Pressestelle
Kreis Pinneberg - Stabsstelle Landrätin und Kommunikation - / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Diese Information finden Sie auch unter www.kreis-pinneberg.de in der Rubrik „Veröffentlichungen“.